Am 16. September 2022 starb Mahsa (Zhina) Amini in einem Teheraner Krankenhaus. Sie war drei Tage zuvor von der Teheraner Sittenpolizei verhaftet und kurz danach in das Krankenhaus eingeliefert worden. Die 22-jährige Kurdin war aus der Stadt Saqqez zu Besuch nach Teheran gekommen. Zwischen ihrer Festnahme und der Einlieferung ins Krankenhaus lagen lediglich zwei Stunden. Ihr Bruder erklärte in den Medien, er habe auf Mahsas Gesicht und ihren Beinen Spuren von Misshandlung – Hämatome – gesehen.
Damit begann ein Protest, der in Saqqez seinen Anfang nahm und bald das ganze Land erfasste. Die Revolutionsgarde, die Spezialkräfte der Polizei und die Schlägertrupps der Basidj brauchten vier Monate, um sie zu beenden. Dabei töteten sie etwa 600 hauptsächlich junge Protestierende, verletzten Tausende und verhafteten etwa 19.000 Menschen.
Doch Iran-Expert:innen innerhalb und außerhalb des Landes sind einhellig der Meinung, dass die gewaltsame Beendigung der Proteste die Basis für die nächste, wahrscheinlich noch größere Protestwelle gelegt habe.
Das Redaktionsteam des Iran Journal veröffentlichte bereits am 16. September die erste Meldung über den Tod von Mahsa Amini und berichtete dann auf seiner Nachrichtenseite und/oder in den Sozialen Netzwerken täglich über die Proteste, die von vielen Expert:innen als Beginn der ersten feministischen Revolution weltweit bezeichnet wurden.
Hier eine Auswahl der Artikel, Meldungen und Briefe aus dem Iran Journal über die #IranProtests2022:
Chamenei hat nur eine Option: mehr Härte und Gewalt
Die Revolutionsgarde – eine Terrororganisation?
Die Jugend und ein „Kinder mordendes Regime“
Mehr Härte gegen kritische Promis
Iran-Proteste: Das Ende der Duldung?
Wie eine Ohrfeige für die Freiheitsbewegung?
Die nächsten Todeskandidat:innen in der Islamischen Republik
„Beichte“ eines revoltierenden Mädchens
Kurze Reflexion über eine Parole
Warnung vor übereilten Todesurteilen gegen Protestierende
Kurze Anatomie eines Sicherheitsapparates
Offener Brief der Kulturschaffenden an Außenministerin Baerbock
Wie buchstabiert man die Geschichte?
Die Mutter eines der Opfer der staatlichen Gewalt spricht
Mahsas Tod vereint ein gespaltenes Volk in Trauer
Schwache Antwort auf starke Frauen
Meldungen und Briefe:
Volksbühne Basel boykottiert Teheraner Theaterfestival
Hilferuf für den Menschenrechtsanwalt Mostafa Nili
Menschenrechte und das Atomabkommen
Mindestens 26 Menschen droht die Hinrichtung
Bundestagsabgeordnete übernehmen politische Patenschaften
Dreitägige Streiks: Studierende angegriffen
Warnund vor sexueller Gewalt gegen inhaftierte Frauen
Beliebter EX-Nationalfußballer Vouria Ghafouri freigelassen
Sechs Protestierende zum Tode verurteilt
UNICEF: Tötung von Kindern bei Protesten im Iran erschreckend
Erinnerung an „blutigen November“: Mehrere Tote im Iran
Inhaftierter Aktivist Hossein Ronaghi schwebt in Lebensgefahr
Parlament löst eine Welle der Empörung aus
14-Jähriger unter den 16 am Freitag getöteten Demonstranten
Anwält:innen rufen zu Solidarität mit Protestierenden auf
Iran reagiert auf Außenministerin Baerbock
Breite Unterstützung für inhaftierte Berichterstatterinnen
Teheran gibt Deutschland die Schuld
Interneteinschränkungen und Navigationssysteme
Größte Solidaritätskundgebung fand in Berlin statt
Bundesregierung warnt vor Iran-Reisen
Deutsche Künstler-Gewerkschaften solidarisieren sich mit Protesten
Verhaftung von Schüler:innen bestätigt
Appell für internationale Untersuchungen
Deutsche Akademiker*innen verlangen Solidarität mit Iraner*innen
Ermittlungsverfahren gegen Ex-Bayern-Profi Ali Karimi
21 Medienschaffenden festgenommen
Abschaltung des Internets gefährdet eine Million Jobs
EU fordert Ende gewaltsamer Niederschlagung von Protesten im Iran
Amnesty fordert UNO zur Untersuchung der Vorfälle im Iran auf