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Bundesregierung warnt vor Iran-Reisen

Das Auswärtige Amt warnt seit Freitag vor Reisen in den Iran. Für deutsche Staatsangehörige bestehe die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden, heisst es in der entsprechenden Warnung. Vor allem deutsch-iranische Doppelstaater:innen seien gefährdet.

Die Bundesregierung weist in ihrer Warnung auf die landesweiten Proteste im Iran hin. Im Umfeld von Demonstrationen komme es demnach zu willkürlichen Verhaftungen auch unbeteiligter ausländischer Staatsangehöriger.

Ende September hatte das iranische Geheimdienstministerium verkündet, während der Proteste unter anderem neun Personen aus Deutschland, Polen, Italien, Frankreich, Holland und Schweden festgenommen zu haben. Weitere Details wurden nicht bekanntgegeben. Das Ministerium behauptete, Diplomaten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweden vor „Einmischung oder Betreten des Schauplatzes von Ausschreitungen“ gewarnt zu haben.

In der am Freitag veröffentlichten Warnung machte die Bundesregierung insbesondere auf die Gefahr von Reisen mit Motorrad, Fahrrad oder Reisemobil in oder durch den Iran aufmerksam.

Derzeit befinden sich mindestens zwei deutsch-iranische Staatsbürger*innen im Iran in Haft – die 64-jährige Nahid Taghavi und der 66-jährige Jamshid Sharmahd. Das persischsprachige Nachrichtenportal Radio Farda in Prag hatte Ende August von der Inhaftierung eines weiteren deutschen Staatsbürgers im Iran berichtet. Der inhaftierte Mann soll laut Radio Farda „A.G.“ heißen und 66 Jahre alt sein. Er sei während einer Motorradreise verhaftet worden. Ihm werde offenbar vorgeworfen, „Sperrgebiete“ fotografiert zu haben. Er habe verschiedene Städte, darunter Teheran und Täbris, befahren.

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