Deutsche Künstler-Gewerkschaften solidarisieren sich mit Protesten im Iran
Der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) haben sich mit den Protestierenden und mit ihren Kolleg:innen im Iran solidarisiert. Das iranische Regime versuche, den Widerstand mit allen Mitteln und großer Härte zu brechen, halten die beiden Verbände in Erklärungen auf ihren Webseiten fest. „Unsere Kolleg*innen im Iran aus den Bereichen Theater, Film, Fernsehen und Musik, die sich dem Protest angeschlossen haben, sind ins Sicherheits- und Informationsministerium einbestellt worden“, kritisierten BFFS und GBDA. Ihnen seien ihre Pässe abgenommen und Reise- und Arbeitsverbote erteilt worden.
Die aktuellen Ereignisse im Iran seien „dramatisch“. Dies dürfe den Menschen in Deutschland nicht gleichgültig sein, schreiben sie weiter und forderten die Freilassung der zu Unrecht Verhafteten sowie die Aufhebung der Beschränkungen für alle Sportler:innen, Künstler:innen und Schauspieler:innen.
BFFS und GDBA haben insgesamt mehr als 15.000 Mitglieder in Deutschland.
Während der vergangenen vier Wochen wurden im Iran Hunderte Menschen bei den Protesten auf den Straßen festgenommen. Dazu kommen viele weitere Aktivist:innen und Journalist:innen, die von den Sicherheitsbehörden vorgeladen und daraufhin inhaftiert wurden. Mehreren Sportler:innen und Künstler:innen wurden außerdem die Reisepässe weggenommen und Ausreisen verweigert. Einige wurden bei der Einreise mehrere Stunden lang vernommen, weil sie sich mit den Protestierenden solidarisiert hatten.
Die aktuellen Proteste im Iran wurden durch den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini ausgelöst, die in Gewahrsam der sogenannten Sittenpolizei tödliche Gehirnverletzungen erlitten hatte. Bei der brutalen Niederschlagung der Proteste sollen nach Angaben der Menschenrechtsorganisationen mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen sein.