Kian Pirfalak, Iran Proteste, UNICEF, Mahtab Keramati

UNICEF: Tötung von Kindern bei Protesten im Iran erschreckend

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF zeigte sich am Freitag „zutiefst besorgt“ über getötete, verletzte und inhaftierte Kinder bei den Protesten im Iran.

Die Tötung von Kindern im Iran sei „erschreckend und muss aufhören“. Obwohl es keine offiziellen Daten gebe, hätten seit Ende September schätzungsweise 50 Kinder bei den öffentlichen Unruhen im Iran ihr Leben verloren, stellte UNICEF in seinem Bericht im Vorfeld des Weltkindertages am 20. November fest.

Auch am 11. Oktober hatte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen angesichts der Unruhen im Iran bereits zum Schutz von Kindern und Jugendlichen aufgerufen.

Am Mittwoch wurde in der Kleinstadt Izeh im Südwesten des Iran der 10-jährige Kian Pirfalak erschossen. Er war mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder im Auto auf dem Nachhauseweg. Seine Mutter bestätigte bei der Beerdigungszeremonie von Kian am Freitag, dass das Auto von den Sicherheitskräften mehrfach angeschossen worden sei. Berichten zufolge wurde dabei auch Kians Vater von drei Kugeln getroffen. Er befindet sich demnach im Krankenhaus.

Der Fall löste eine Welle der Wut aus. Unter anderem gab die iranische UNICEF-Beauftragte, die Schauspielerin Mahtab Keramati, auf Instagram ihren Rücktritt bekannt. Und die renommierte Regisseurin Rakhsan Bani-Etemad kritisierte in einem Video die Islamische Republik scharf, während sie kein Kopftuch trug.

In Izeh wurden am Mittwoch neben Kian Pirfalak weitere sechs Menschen getötet – darunter der 13-jährige Artin Rahmani und der 14-jährige Sepehr Maghsoudi. Staatliche Medien im Iran machen „Terroristen“ für diese Tötungen verantwortlich.

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