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Ermittlungsverfahren gegen Ex-Bayern-Profi Ali Karimi

Die iranische Nachrichtenagentur Mehr hat am Dienstag exklusiv berichtet, dass gegen den ehemaligen Bundesligisten Ali Karimi ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Er wird demnach als „einer der Hauptanführer des jüngsten Aufruhrs“ bezeichnet. Laut Mehr werden ihm „Übereinstimmung mit dem Feind“ und „Anstiftung zum Aufruhr“ vorgeworfen. Die staatliche Nachrichtenagentur führte den Sachverhalt nicht weiter aus.

Ende August war in den iranischen Medien berichtet worden, dass Karimi mit seiner Familie nach Dubai ausgewandert sei.

Karimi hat in den vergangenen Jahren immer wieder die Politik der Islamischen Republik Iran sowie die Zielsetzung des iranischen Fußballverbands kritisiert. Nach dem Tod von Mahsa Amini und während der landesweiten Proteste der vergangenen 18 Tage wurde sein Ton schärfer. Regierungsnahe Medien und einige Parlamentsabgeordnete reagierten darauf mit Angriffen. Sie forderten unter anderem die Beschlagnahmung seines Eigentums.

Ali Karimi ist aufgrund seiner kritischen Haltung zur Islamischen Republik einer der beliebtesten Ex-Fußballprofis im Iran. Als aktiver Spieler wurde er wegen seiner Ballsicherheit und Dribbelkunst als „Zauberer des iranischen Fußballs“ bezeichnet.

Für den FC Bayern ist Karimi in zwei Jahren 33 mal in der Bundesliga aufgelaufen. In der Champions League waren es fünf Einsätze. Mit den Bayern gewann er die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. Mit dem FC Schalke 04, für den ihn Felix Magath ab Januar 2011 verpflichtet hatte, gewann er zwar auch den DFB-Pokal, sein Anteil am Titelgewinn war aber unbedeutend. Karimi, der damals seit mehreren Monaten ohne Spielpraxis war, kam nur zu einem Kurzeinsatz im Champions-League-Spiel bei Inter Mailand.

Von 1998 bis 2013 erzielte der heute 44-Jährige 129 Länderspieltore. 2014 beendete er seine Karriere.

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