Brief an Baerbock: Deutsche Akademiker*innen verlangen Solidarität mit Iraner*innen
197 Universitätsprofessor*innen und Hochschullehrer*innen aus Deutschland, Schweden und der Schweiz haben die Bundesregierung zu konkreter Unterstützung für die Proteste im Iran aufgerufen. Deutschland solle als wichtigster europäischer Handelspartner des Iran und zentraler Akteur bei den Atom-Verhandlungen mit der Islamischen Republik seinen politischen Handlungsspielraum gegenüber dem Iran nutzen und mit aller Entschiedenheit darauf hinwirken, dass das Regime die gewaltsame Niederschlagung der Proteste einstelle, forderten die Unterzeichner*innen in einem offenen Brief an die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne).
Der Brief wurde mit dem Titel „Stürmung der Sharif-Universität in Teheran: Konkrete Unterstützung für die Proteste jetzt“ wurde am Mittwochabend veröffentlicht. Darin weisen die Akademiker*innen auf die gewaltsame Niederschlagung der Proteste der Iraner*innen hin, die seit Mitte September für ein selbstbestimmtes Leben, freie Meinungsäußerung und gegen die Zwangsverschleierung auf die Straße gehen.
In dem Brief wurde zudem die brutale Stürmung der Teheraner Elite-Universität Sharif durch Polizei und Sicherheitskräfte am Sonntagabend kritisiert. Dabei waren protestierende Studierende und Dozenten geschlagen und eine unbekannte Anzahl von Student*innen festgenommen worden. Die 197 Wissenschaftler*innen verurteilen die Angriffe auf Universitäten, Studierende und Professor*innen durch das iranische Regime aufs Schärfste.
Ausgelöst wurden die aktuellen Proteste durch den Tod von Mahsa Amini. Die landesweiten Proteste haben mittlerweile trotz brutaler Reaktion des Regimes Schulen und Universitäten erreicht.
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