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Abschaltung des Internets gefährdet eine Million Jobs

Der Teheraner Verband für Internethandel hat am Donnerstag die jüngsten Internetbeschränkungen im Iran kritisiert. Mit der Sperrung von Instagram stünden 400.000 Kleinunternehmen am Rande des Abgrunds, hieß es in einer Erklärung. Das gefährde die Lebensgrundlage von mehr als einer Million Menschen gravierend.

Viele iranische Nutzer:innen haben in den vergangenen Jahren kleine Online-Shops auf Instagram eingerichtet. Viele Unternehmen bieten dort ihre Produkte und Dienste an.

Instagram als letztes erreichbares soziales Netzwerk im Iran sowie die Messengerdienste Whatsapp und Viber wurden im Zuge der anhaltenden Proteste gegen den Tod von Mahsa Amini gesperrt. Der Teheraner Verband für Internethandel bezeichnete die Sperrungen als „inländische Sanktionen“, die den Internethandel im Iran bedrohten. Die daraus resultierende Unzufriedenheit unter den Mitarbeitenden der Technologieunternehmen habe demnach teilweise zu Streiks geführt. Der Verband warnte zudem vor Fachkräfteauswanderung.

Einige Mitarbeitende der iranischen Internetdienste und Tech-Unternehmen haben in den vergangenen Tagen angekündigt, entsprechenden Forderungen in den sozialen Netzwerken nachkommen und aus Protest gegen den Tod von Mahsa Amini und massive Inhaftierungen ihren Job niederlegen zu wollen.

Der Zugang zum Internet besonders im mobilen Bereich wurde im Iran in den vergangenen Tagen entweder komplett blockiert oder massiv gestört. Die Einschränkungen werden laut Behörden bis zum Ende der Proteste fortgesetzt. Die Teheraner Tageszeitung Donyaye Eghtesad hatte am Mittwoch allerdings prognostiziert, dass Instagram und Whatsapp gar nicht mehr freigegeben würden.

Die Islamische Republik Iran hat die meisten beliebten internationalen Internetdienste und sozialen Netzwerke blockiert. Durch ein sogenanntes Nationales Netzwerk der Informationen, an dem die islamistische Regime seit Jahren bastelt, soll ein „helales Internet“ entstehen.

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