Proteste im Iran: Verhaftungswelle hat begonnen

Die Proteste wegen des gewaltsamen Todes der 22-jährigen Mahsa Amini im Iran gingen auch in der Donnerstagnacht weiter. Es ist immer noch unklar, wie viele Menschen während der Proteste bereits von Sicherheitskräften getötet wurden. Manche Medien sprechen von 23 Toten. Die Proteste erreichten bis zum Donnerstagabend mehr als 80 Städte. In einigen Städten, darunter Teheran, zündeten Demonstrant*innen Fotos der „Revolutionsführer“ Ruhollah Chomeini und Ali Chamenei sowie Werbebanner der Regierung an und skandierten Parolen wie „Tod Chamenei“ und „Tod dem Diktator“. Viele Frauen verbrannten öffentlich ihre Kopftücher. Auch die Zahl der Verletzten ist unbekannt.

Ein Video aus der Stadt Shahriar: 

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Nach Angaben von Menschenrechtaktivist*innen hat eine Welle von Verhaftungen begonnen. Tausende sollen bereits inhaftiert worden sein, darunter viele Journalist*innen, Aktivist*innen der Zivilgesellschaft und Studierende. 

In allen Städten seien Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft – wie in dem folgenden Twitt, in der Stadt Khorramabad, im Westen des Iran. 

Der Gouverneur der Provinz Teheran gab an, 1.800 der Demonstrant*innen seien „zum Chaos anrichten geschult worden“ und bereits „bei früheren Protesten dabei“ gewesen. Seinen Äußerungen war nicht zu entnehmen, ob diese Personen schon verhaftet oder nur identifiziert wurden.

Augenzeug*innen berichten über die Beteiligung einzelner Soldaten an Demonstrationen, die zu Auseinandersetzungen mit der Polizei führten. Am Freitag hat die Armee in einer Presseerklärung die Proteste verurteilt und ihre „volle Bereitschaft“ zur Unterstützung der Polizei mitgeteilt.

In mehreren Städten gingen auch Teilnehmer*innen an den Freitagsgebeten auf die Straße, um ihre Unterstützung des Regimes zu zeigen und die Proteste zu verurteilen.

Die Islamische Republik hatte bei früheren Protesten mit allen Mitteln versucht, Demonstrationen von Regimegegner*innen klein zu halten und gleichzeitig ihre Anhänger*innen mobilisiert, um zu zeigen, dass die Mehrheit der Menschen hinter dem System stünde.

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