Aktivistinnen warnen vor sexueller Gewalt gegen inhaftierte Frauen

Iranische Frauenaktivistinnen haben in einer Erklärung auf sexuelle Gewalt gegen Frauen in iranischen Gefängnissen hingewiesen. Die „sexuelle Zügellosigkeit der repressiven Beamten der Islamischen Republik ist offensichtlich und persistent“, so die Unterzeichnerinnen.

Die Erklärung wurde zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am Freitag veröffentlicht und von Asieh Amini, Mouloud Hajizadeh, Parvaneh Hosseini, Naimeh Dostdar, Maryam Dehkordi, Nasim Moghrab und Shaghayeg Norouzi unterschrieben.

Demnach seien während der aktuellen landesweiten Proteste im Iran bislang etwa 50 Frauenaktivistinnen festgenommen worden. Dies zeige, dass Frauenaktivistinnen landesweit zu den ersten Gruppen gehörten, die Repression und Unterdrückung erlebten. Hinzu kämen ernsthafte physische und psychische Schäden, die Schülerinnen während der aktuellen Proteste erleiden müssen.

Die Aktivistinnen nahmen in ihrer Erklärung unter anderem Bezug auf einen am Montag veröffentlichten Bericht des US-Senders CNN. Demzufolge sind Männer und Frauen in den iranischen Gefängnissen sexuellen Übergriffen ausgesetzt. Ein Rechercheteam von CNN habe mit Zeugen, die den Iran verlassen haben, in der Region Kurdistan im Nachbarland Irak sprechen können. In einigen Fällen hätten Beamte Vergewaltigungen gefilmt, um die Opfer zum Schweigen zu zwingen.

In den vergangenen Wochen gab es in den Sozialen Netzwerken immer wieder Berichte über sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen inhaftierter Demonstrantinnen. Videos zeigen, wie Beamte Demonstrantinnen auf der Straße an ihren Intimbereichen berühren.

In den vergangenen Jahren haben auch andere Frauenaktivistinnen über sexuelle Übergriffe in iranischen Gefängnissen gesprochen – darunter die Frauenrechtlerin und Aktivistin Narges Mohammadi, die sich derzeit zum wiederholten Mal im Gefängnis befindet. Sexuelle Gewalt werde in den Gefängnissen angewendet, um Frauen zu demütigen und ihren Widerstand zu brechen, hatte Mohammadi im vergangenen Jahr berichtet.

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