Ehemaliger Mitarbeiter des iranischen Staatsfernsehens nach Freilassung in Frankreich zurück in Teheran
Bashir Biazar, ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter des iranischen Staatsfernsehens, ist am frühen Donnerstagmorgen, dem 4. Juli, nach seiner Ausweisung aus Frankreich in Teheran angekommen. Biazar, der frühere Leiter der Musikabteilung des iranischen Staatsfernsehens, war am 13. Juni in der Stadt Dijon, Frankreich, festgenommen worden und verbrachte die Zeit bis zu seiner Ausweisung in Verwaltungshaft.
Mohammad Mahdi Rahimi, der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Büro des iranischen Präsidenten, gab am Mittwoch, dem 3. Juli, auf der Plattform X (früher Twitter) bekannt, dass Biazar auf dem Weg zurück nach Iran sei.
Die Menschenrechtsorganisation „Justice for Iran“ hatte am 21. Juli angekündigt, vor einem französischen Gericht Anklage gegen Biazar wegen Folter und Menschenrechtsverletzungen zu erheben. Shirin Ardakani, eine Rechtsanwältin, sagte der französischen Nachrichtenagentur, dass es ernsthafte Hinweise darauf gebe, dass Biazar persönlich an der Aufzeichnung erzwungener Geständnisse mit iranischen und ausländischen Gefangenen beteiligt gewesen sei.
Biazars Anwalt bezeichnete seine Verhaftung und geplante Ausweisung als politisch motiviert. Trotz dieser Aussagen und der Stellungnahmen der iranischen Behörden hatten französische Medien berichtet, dass die Sicherheitsdienste des Landes Biazar als einen Agenten der Islamischen Republik und in Verbindung mit der Quds-Einheit der Revolutionsgarde betrachteten.
Der Sprecher der iranischen Regierung verglich die Freilassung Biazars auf der Plattform X mit den Fällen von Assadollah Assadi und Hamid Nouri und schrieb: „Nach Assadi und Hamid Nouri kehrte auch Bashir Biazar durch kontinuierliche Bemühungen der Diplomatie nach Hause und in die Arme seiner Familie zurück.“
بعد از دیپلمات اسدی و حمید نوری، بشیر بیآزار هم با پیگیریهای مستمر دستگاه دیپلماسی به وطن و آغوش خانواده بازگشت.
باز هم خبرهای خوش در راه است…#زبان_دنیا#میشود_میتوانیم
— علی بهادری جهرمی (@alibahaadori) July 4, 2024
Assadollah Assadi, ein Diplomat an der iranischen Botschaft in Wien, war 2018 wegen eines geplanten Bombenanschlags auf eine Veranstaltung der iranischen Oppositionsgruppe Volksmojahedin in Paris von einem Gericht in Antwerpen zu 20 Jahren Haft verurteilt worden, wurde jedoch im Mai 2023 freigelassen und kehrte nach Iran zurück. Hamid Nouri, ein ehemaliger stellvertretender Staatsanwalt, war wegen seiner Beteiligung an den Massenhinrichtungen politischer Gefangener im Jahr 1988 von einem Gericht in Stockholm zu lebenslanger Haft verurteilt worden, wurde jedoch am 17. Juni 2024 im Austausch gegen schwedische Gefangene nach Iran zurückgebracht und von Regierungsbeamten empfangen.
Biazar hatte in den vergangenen Monaten in den sozialen Medien scharfe Äußerungen zur Unterstützung der Palästinenser im Konflikt zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas in Gaza gemacht. Die Hamas wird von den USA und der Europäischen Union als terroristische Organisation eingestuft.
Derzeit sind drei französische Staatsbürger, die von Paris als „staatliche Geiseln“ bezeichnet werden, in Iran inhaftiert.
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