Freilassung des französischen Bürgers Louis Arnaud im Iran

Louis Arnaud, ein französischer Bürger, der im Iran wegen angeblicher Sicherheitsvergehen inhaftiert war, wurde am Donnerstag freigelassen und ist nach Paris zurückgekehrt. Arnaud, der letztes Jahr zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde, war wegen seiner Teilnahme an Protesten nach dem Tod von Jina Mahsa Amini festgenommen worden.

Arnaud wurde nach fast zwei Jahren im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran durch die Vermittlung von Oman freigelassen. Bilder im französischen Fernsehen zeigten Arnaud am Donnerstag, den 13. Juni, wie er „müde, aber lächelnd“ aus einem kleinen Flugzeug am Flughafen Le Bourget in der Nähe von Paris stieg und dort vom französischen Außenminister Stéphane Séjourné empfangen und anschließend von seinen Eltern umarmt wurde.

Séjourné äußerte seine Freude über die Freilassung Arnauds und betonte die fortgesetzten diplomatischen Bemühungen, um drei weitere französische Staatsbürger, die noch im Iran inhaftiert sind, freizubekommen. Diese sind Jacques Paris, Cécile Kohler und ein Mann, der nur als Olivier bekannt ist.

Louis Arnaud, ein 36-jähriger Berater, begann im Juli 2022 eine Weltreise, die ihn in den Iran führte. Seine Mutter, Sylvie, erklärte, dass der Iran ein Land war, das er wegen seines historischen Reichtums und der Gastfreundschaft der Menschen lange besuchen wollte. 

Am 28. September 2022 wurde Arnaud zusammen mit anderen Europäer*innen verhaftet, die beschuldigt wurden, an den Protesten nach dem Tod von Jina Mahsa Amini teilgenommen zu haben. Während die anderen Verhafteten nach kurzer Zeit freigelassen wurden, blieb Arnaud in Haft und wurde im November wegen Propaganda und Gefährdung der nationalen Sicherheit des Iran verurteilt.

Der französische Präsident Emmanuel Macron dankte Oman und allen Beteiligten, die zur Freilassung Arnauds beigetragen haben, und forderte die bedingungslose Freilassung der anderen inhaftierten französischen Staatsbürger*innen.

Im Mai 2023 wurden die französischen Staatsbürger Benjamin Brière und der französisch-irische Staatsbürger Bernard Phelan aus humanitären Gründen freigelassen, nachdem beide durch Hungerstreiks stark geschwächt waren.

Die Regierung in Teheran wird von Menschenrechtsaktivist*innen der Inhaftierten beschuldigt, westliche Bürger als Verhandlungsmasse in internationalen Verhandlungen zu nutzen. Diese Praxis wird als „staatliche Geiselnahme“ bezeichnet und international verurteilt.

Mariam Claren, deren Mutter Nahid Taghavi, eine deutsch-iranische Bürgerin, im Iran in Haft sitzt, hat das als Anlass genommen, darauf hinzuweisen, dass bisher „nie“ die Deutschen aus iranischen Gefängnissen freigelassen worden seien.

Die Freilassung von Louis Arnaud erfolgt nur wenige Tage nach Berichten über die Festnahme von Bashir Biazar, dem ehemaligen Leiter der Musikabteilung des iranischen Staatsfernsehens, in Frankreich. Der kommissarische Außenminister Irans Ali Bagheri-Kani erklärte, dass der Fall Biazar auf höchster Ebene verfolgt werde, und behauptete, die Festnahme sei aufgrund seiner Unterstützung für Palästina erfolgt.

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