Notzulassung für iranischen Corona-Impfstoff

Das iranische Gesundheitsministerium hat am Montag eine Notzulassung für den ersten Corona-Impfstoff des Landes, COVIRAN Barekat, ausgesprochen. Dieser werde in das Impfprogramm Irans aufgenommen.

Der zweite Impfstoff, der gemeinsam mit Kuba entwickelt werde, werde nächste Woche notzugelassen, sagte Gesundheitsminister Saeed Namaki.

COVIRAN Barekat ist nicht unumstritten. Die Ergebnisse der dritten Testphase seien noch nicht veröffentlicht worden, bemängeln Kritiker.

Fehlende Corona-Impfstoffe haben in den vergangenen Wochen das ohnehin schleppende Impfprogramm des Landes verlangsamt. Es sollen deshalb viele Impfzentren ihren Betrieb eingestellt haben. In den sozialen Netzwerken wird berichtet, dass bereits die zweite Dosis für ältere Menschen nicht verfügbar sei.

Es bestehe kein Grund zur Sorge, versicherte dagegen der Sprecher des Hauptquartiers für die Corona-Bekämpfung, Alireza Raisi, am Montag. Die zweite Dosis des russischen Impfstoffs Sputnik V sei bereits verteilt worden, die zweite Dosis des chinesischen Impfstoffs Sinopharm werde ab Samstag verteilt.

Im Iran wurde zum Teil auch der Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers AstraZeneca verwendet.

Das religiöse Oberhaupt der Islamischen Republik Iran, Ali Khamenei, hatte kurz nach deren Entwicklung die Einfuhr von Impfstoffen aus den USA und Großbritannien untersagt.

Nach offiziellen Angaben haben bis Montag gut 4,2 Millionen Menschen im Iran, etwa fünf Prozent der Bevölkerung, die erste Impfdosis und mehr als 650.000 Menschen die zweite Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten. Innerhalb von 24 Stunden haben sich knapp 5.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 120 Menschen sind daran gestorben. Somit registriert das Land offiziell insgesamt mehr als 81.000 Corona-Todesfälle.

Unabhängige Beobachter bezweifeln die offiziellen Statistiken und schätzen die Zahlen wesentlich höher ein.

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