Debatte um Kandidatur von Soleimanis Tochter

Narjes Soleimani, die älteste Tochter des getöteten Kommandanten der iranischen Quds-Einheit General Qasem Soleimani, sorgt mit ihrer Kandidatur für den Teheraner Stadtrat für Kritik und Aufregung im Iran.

Man habe ihr aufgrund des „Trubels“ geraten, auf die Kandidatur zu verzichten, erklärte der enge Berater von Revolutionsführer Ali Khamenei, Gholam-Ali Haddad Adel, am Sonntag. Sie habe jedoch an ihrer Entscheidung festgehalten.

Narjes Soleimani hatte sich als „unabhängige“ Kandidatin zur Wahl gestellt. Aus Sorge, dass sie „nicht genug Stimmen bekommen würde“ und dies von den „Feinden im In- und Ausland ausgenutzt werden könnte“, habe man sie auf die Liste der konservativen Kandidat*innen aufgenommen, fügte Haddad Adel hinzu.

Fatemeh Soleimani, die Schwester der Kandidatin, und deren Onkel, Sohrab Soleimani, hatten bereits letzte Woche die politische Ausbeutung von General Soleimanis Ruf bedauert.

Auch in den Medien sorgt die Kandidatur für Schlagzeilen. Narjes Soleimani wolle den Ruf ihres Vaters für ihre eigene Kariere einsetzen, warfen ihr Kritiker*innen unter anderem in den sozialen Netzwerken vor.

Über die Kandidatin sind keine Details bekannt. Medien hatten nach der Tötung des Generals bei einem gezielten Drohnenangriff der USA im Irak nur wenige Einzelheiten über seine Familie erfahren – etwa, dass er drei Töchter und zwei Söhne hatte.

Haddad Adel berichtete am Sonntag, dass Narjes Soleimani Jura und Politikwissenschaften studiert habe und sich für soziale Aktivitäten interessieren würde.

Die Wahlen zu den Stadt- und Dorfräten im Iran werden am 18. Juni, zeitgleich mit den Präsidentschaftswahlen, abgehalten.

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