Als angebliche Straßenfeger Impfung erschlichen

Mehr als 70 Mitarbeiter*innen der Teheraner Stadtverwaltung haben sich in die Liste der hoch priorisierten Straßenfeger setzen lassen und so eine Corona-Impfung erhalten. Das berichtete das Nachrichtenportal „Rouydad 24“ am Donnerstag.

Die Teheraner Stadtverwaltung hat auf den Bericht reagiert. Bislang seien ein Leiter eines Dienstleistungsbüros und sein Stellvertreter sowie einige Mitarbeitende entlassen und den entsprechenden Aufsichtsbehörden gemeldet worden, schrieb der Oberbürgermeister von Teheran, Pirouz Hanachi, am Donnerstagabend auf Twitter.

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA hat die Justiz Ermittlungen aufgenommen. Auch das Gesundheitsministerium soll Konsequenzen gefordert haben.

In den vergangenen Wochen hatten bereits zwei ähnliche Fälle für Aufsehen gesorgt – erst in der Stadt Abadan im Südwesten Irans und dann in der Stadt Aliabad Katoul im Norden des Landes.

Die Impfkampagne im Iran schreitet nur mühsam voran. Bis jetzt wurde offiziellen Angaben zufolge erst ein Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft. Währenddessen hat die vierte Infektionswelle das Land fest im Griff und es besteht die Gefahr, dass sich die Lage durch die ansteckendere Coronavariante aus Indien weiter verschlechtert.

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