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Spionagevorwurf: Iran nimmt schwedischen Staatsbürger fest

Das iranische Geheimdienstministerium hat am Samstag die Festnahme eines schwedischen Staatsbürgers bekannt gegeben. Der Mann werde der Spionage verdächtigt, hieß es. Er habe bei mehreren Reisen in den Iran zu Kontakt zu „europäischen und nichteuropäischen Verdächtigen“ gehabt, die überwacht würden. Der Inhaftierte habe mehrfach Reisen in den Iran unternommen, die nicht touristischer Natur gewesen seien.

Zuletzt sei er vor einigen Monaten mit dem Auftrag eingereist, über einen kurz davor festgenommenen europäischen Spion und die Umstände von dessen Festnahme Informationen zu sammeln, behauptet das iranische Geheimdienstministerium. Der Schwede sei bei der Ausreise verhaftet worden. Er sei auch in Israel gewesen. Schweden habe mehrere Stellvertreterspione für Israel unterstützt, hieß es in der Mitteilung des Geheimdienstministeriums der Islamischen Republik.

Zu der Identität des festgenommenen Schweden machte das Ministerium keine Angaben. Unklar ist, ob er eventuell ein Doppelstaatler ist. Ebenso ist unklar, ob er der schwedische Staatsbürger ist, über dessen Festnahme im Iran schwedische Medien Anfang Mai berichtet hatten.

Die Meldung über die Festnahme erfolgt zwei Wochen nach dem historischen Urteil im Fall Hamid Noury (Nouri). Der ehemalige stellvertretende iranische Staatsanwalt wurde wegen seiner Beteiligung an den Massenhinrichtungen im Sommer 1988 im Iran von einem schwedischen Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt.

Ahmadreza Jalali ist ein schwedisch-iranischer Staatsbürger, der im Iran wegen „Spionage“ zum Tode verurteilt worden ist. Beobachter vermuten, dass der Iran mit der neuen Festnahme und dem Fall von Jalali die Freilassung beziehungsweise den Austausch von Hamid Noury erpressen will.

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