Iran tritt der Shanghai-Gruppe bei

Die ständige Mitgliedschaft der Islamischen Republik Iran in der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) wurde am Freitag in Usbekistan offiziell verkündet. In dem zentralasiatischen Land findet derzeit das 22. Gipfeltreffen der Organisation statt. Der iranische Präsident Ebrahim Raissi ist dazu nach Samarkand gereist.

Die Beitrittsdokumente waren bereits am Mittwoch von Hossein Amir-Abdollahian, dem Außenminister der Islamischen Republik Iran, unterzeichnet worden. Am Donnerstag hatte der russische Präsident Wladimir Putin den offiziellen Beitritt des Iran in die Shanghai-Gruppe begrüßt.

Seit 2005 nahm der Iran mit Beobachterstatus an den Treffen der Organisation teil. Seit 2008 bemühte sich das Land um eine ständige Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag war 2016 mit Gegenstimmen einiger Mitgliedsländer, darunter China und Tadschikistan, abgelehnt worden.

Die SOZ mit Sitz in Peking wurde 2001 von China, Russland, Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan und Kirgisistan gegründet. Sie ging aus den 1996 gegründeten Shanghai Five hervor. Ihr gehören die Volksrepublik China, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Pakistan, Russland, Tadschikistan, Usbekistan und demnächst der Iran an. Die Mitgliedsstaaten arbeiten im sicherheitspolitischen Bereich sowie im Bereich Wirtschaft und Handel zusammen. Derzeit vertritt die Gruppe circa 40 Prozent der Weltbevölkerung und stellt damit die weltweit größte Regionalorganisation dar. Seit Ende 2004 hat die SOZ bei den Vereinten Nationen Beobachterstatus.

An dem laufenden Gipfeltreffen in Usbekistan nehmen über die Mitgliedsstaaten hinaus auch Weißrussland, die Türkei, Aserbaidschan, die Mongolei und Turkmenistan teil. Überschattet wurde das Treffen von der militärischen Invasion Russlands in die Ukraine und den damit verbundenen  Sanktionen gegen Moskau sowie den ins Stocken geratenen Atomverhandlungen mit dem Iran.

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