Politische Gefangene beendet Hungerstreik
Nachdem ihre Forderung erfüllt wurde, hat die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi ihren Hungerstreik beendet. Die Inhaftierte hatte seit dem 27. Juni die Nahrungsaufnahme verweigert.
Mit ihrer Aktion protestierte Narges Mohammadi gegen das Verbot, mit ihren in Paris lebenden Kindern zu telefonieren. Ihr Ehemann Taghi Rahmani, der im Pariser Exil lebt, hat auf sozialen Netzwerken mitgeteilt, dass sie am Samstag mit ihren beiden Kindern telefonisch gesprochen habe. Seit Juli vergangenen Jahres leben Mohammadis Zwillinge bei ihrem Vater in Paris. Der Oppositionelle hatte den Iran 2011 wegen staatlicher Verfolgung verlassen.
Narges Mohammadi war im Mai dieses Jahres vom Teheraner Revolutionsgericht wegen „Verschwörung gegen die Islamische Republik“, „Propaganda gegen die Regierung“ und „Mitarbeit an einer verbotenen Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe im Iran“ zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.
Bis zu ihrer Verhaftung war sie stellvertretende Leiterin des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte, einer iranischen Nichtregierungsorganisation, die in Fällen von Menschenrechtsverletzungen unentgeltlich juristische Unterstützung leistete. Das Zentrum ist mittlerweile verboten worden.
Mohammadis Hungerstreik hatte eine Welle des Protestes innerhalb und außerhalb des Iran ausgelöst. Viele Beobachter gehen davon aus, dass der internationale Druck die Verantwortlichen im Iran zur Erfüllung von Mohammadis Forderung gezwungen habe. (fp)
Vorherige Meldungen des Iran Jouranl über Narges Mohammadi:
- Inhaftierte Menschrechtlerin im Hungerstreik
- Narges Mohammadis Mutter appelliert an Rouhani
- Weitere Haftstrafe für Narges Mohammadi
- Beschwerde gegen Haftbedingungen
- Leidensbrief der Inhaftierten Narges Mohammadi
- Massive Einschränkungen im Frauentrakt
- Die „Aprilfrau“ wieder in Haft
- Erneut Prozess gegen Menschenrechtsaktivistin
- Menschenrechtsaktivistin appelliert an Rouhani