Großrazzia gegen Baha’i im Iran

Im Iran sollen am Sonntag bei 30 bis 50 Angehörigen der religiösen Minderheit der Baha’i umfangreiche Hausdurchsuchungen stattgefunden haben. Die Internetseite iranischer Menschenrechtsaktivist*innen Hrana beschreibt das Ausmaß der Durchsuchungen als „rekordverdächtig“.

Dabei sollen persönliche Gegenstände wie Laptops, Handys, Rechner und religiöse Bücher konfisziert worden sein. Die Hintergründe seien noch unklar, so Hrana. Die Durchsuchungen hätten sich in mindestens vier Provinzen – Teheran, Alborz, Isfahan und Mazandaran – ereignet. Die Beamten hätten zum Teil keine Durchsuchungsbeschlüsse vorgelegt.

In sozialen Netzwerken kursieren Namen von Personen, die von der Razzia betroffen gewesen sein sollen.

Im Iran leben nach inoffiziellen Angaben mehr als 300.000 Baha’i. Die Religion wird von der Islamischen Republik nicht anerkannt und ihre Angehörigen stehen unter enormem Druck. Baha’i werden verfolgt, verhaftet und vom Studium ausgeschlossen. Ihre Geschäfte werden geschlossen. Sie dürfen nicht für den Staat arbeiten.

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