Hungerstreik in Wien: Unterstützung für ehemalige Iran-Geisel

Der libanesische Staatsbürger Nizar Zakka hat sich am Freitag dem Hungerstreik vor dem Wiener Palais Coburg zur Freilassung ausländischer Gefangene und inhaftierter Doppelstaatler*innen im Iran angeschlossen. Im Palais Coburg laufen derzeit Atomverhandlungen mit dem Iran.

Zakka saß selbst von 2015 bis 2019 unter dem Vorwurf der „Spionage für die USA“ im Iran in Haft, nachdem er auf eine Einladung der iranischen Regierung zur Teilnahme an einer Konferenz in das Land gereist war.

Der Hungerstreik in Wien wurde am vergangenen Mittwoch von der ehemaligen Iran-Geisel Barry Rosen begonnen. Vor der Freilassung ausländischer Gefangener und der inhaftierten Doppelstaatler*innen dürfe kein Deal mit dem Iran zustande kommen, hatte der 77-jährige US-Amerikaner 17. Januar in einem Video auf Twitter erklärt, in dem er seine Reise nach Wien und den Hungerstreik angekündigt hatte.

Rosen war eine der Geiseln bei der Besetzung der US-Botschaft in Teheran 1979 . Er saß damals gemeinsam mit weiteren 51 US-Bürger*innen 444 Tage lang im Iran fest. Rosens Freilassung jährte sich am Donnerstag zum 41. Mal.

Der iranische Journalist Jamshid Barzegar und die in Deutschland lebende politische Aktivistin Mina Ahadi haben sich dem Hungerstreik angeschlossen. Kylie Moore-Gilbert hat die Aktion in einem auf Twitter veröffentlichten Video unterstützt. Die australisch-britische Forscherin war im November 2020 nach mehr als zwei Jahren Haft im Iran gegen drei Iraner ausgetauscht worden. In den vergangenen Tagen haben sich einige auch iranische Aktivist*innen vor Ort dem Hungerstreik angeschlossen.

Am Mittwoch hat Robert Malley, der Sonderbeauftragte der US-Regierung für den Iran, Barry Rosen als „Helden“ gewürdigt und ihn gebeten, um seiner Gesundheit willen den Hungerstreik abzubrechen. Die inhaftierten ausländischen Bürger*innen im Iran hätten „unsere volle Aufmerksamkeit“, schrieb Malley dazu auf Twitter.

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