Iran schließt Grenze zum Irak

Der Gouverneur der südwestiranischen Provinz Chuzestan, Ghassem Soleymani Dashtaki, hat am Donnerstag die Schließung der beiden Grenzübergänge Shalamcheh und Chazabeh zum Irak angekündigt. Sie bleiben demnach ab diesem Samstag eine Woche lang für Reisende geschlossen. In dieser Zeit will die Provinzverwaltung Corona-Schnellteststationen an der Grenze einrichten.

Aus dem Irak soll die britische Coronavirus-Mutation in die Provinz gelangt sein. Der iranische Gesundheitsminister Saeed Namaki hatte am Mittwoch in einem Brief an den Innenminister die Schließung aller Grenzübergänge zu dem Nachbarland gefordert.

Nach Angaben des iranischen Gesundheitsministeriums wurden bislang 21 Infektionen mit der britischen Variante des Coronavirus in den Provinzen Teheran, Alborz, Ghazvin und Chuzestan registriert. Vier Menschen sind demnach daran gestorben. Das Ministerium geht allerdings von einer Ausbreitung der Mutation auch in anderen Provinzen aus.

In Chuzestan befinden sich bereits elf Städte in der besorgniserregenden Infektionsstufe rot. Aktuell stecken sich laut Gouverneur Dashtaki überwiegend junge Leute an.

Der medizinischen Universität Ahvaz zufolge ist die Zahl der an Covid-19 gestorbenen Menschen in Chuzestan  im Vergleich zu den vergangenen Tagen um 52 Prozent gestiegen. Die Stadt Ahvaz ist das Zentrum der Provinz.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt seit Tagen in verschiedenen Regionen Irans an. Experten warnen vor einer möglichen vierten Infektionswelle, insbesondere durch die britische Variante und einer erneuten Überfüllung der Intensivstationen des Landes. Das iranische Neujahrsfest Norouz am 21. März und die damit verbundenen Einkäufe und Besuche bereiten den Experten vor diesem Hintergrund große Sorgen.

In den vergangenen Wochen hatte sich die Lage in vielen iranischen Krankenhäusern entspannt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen variierte zwischen 500 und 900. Die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 blieb stets unter 100. Unabhängige Experten zweifeln jedoch stark an den offiziellen Angaben.

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