Iran fängt mit Corona-Impfung an
Am Dienstag wurde im Iran offiziell mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Die erste Dosis bekam im Teheraner Imam-Khomeini-Krankenhaus der Sohn des iranischen Gesundheitsministers Said Namaki, Saman Namaki, verabreicht. Damit sollen die Zuverlässigkeit und Wirkung des russischen Impfstoffs demonstriert werden. Auf Namaki folgten der Chef und zwei Krankenschwester der Intensivstation.
Die Prioritätenliste führt das Personal von Intensivstationen an. Danach kommen schrittweise das Pflegepersonal, Bewohner*innen von Altersheimen und Personen über 65 Jahre. Eine Impfung ist freiwillig.
Geimpft wird zur Zeit mit dem russischen Impfstoff Sputnik V. Einen einheimischen Impfstoff soll es im Frühjahr geben. Darüber hinaus forscht Iran nach eigenen Angaben gemeinsam mit Kuba an einem Vakzin. Des weiteren sollen bei der britisch-schwedischen Firma AstraZeneca sowie in Indien und China Impfstoffe angeschafft werden.
In den vergangenen Wochen sorgten die „politischen“ Entscheidungen des iranischen Regimes rund um das Thema Impfung für Unmut und Kritik besonders in den sozialen Netzwerken. Erst sprach sich das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik, Ali Khamenei, ohne jegliche wissenschaftliche Begründung gegen den Einsatz von Impfstoffen aus den USA und Großbritannien aus. Daraufhin verkündete das Gesundheitsministerium den Einkauf von Sputnik V.
98 Mitglieder des Medizinischen Rates des Iran haben in einem offenen Brief an den Staatspräsidenten Hassan Rouhani vom Einsatz des russischen Impfstoffs abgeraten.