Über 10 Bahai im Iran verhaftet

In der Islamischen Republik Iran sind am Montag, dem 23. Oktober, mehr als 10 Angehörige der Religionsgemeinschaft der Bahai festgenommen worden.

Gut informierte Quellen berichten, dass die Sicherheitskräfte in Isfahan Arezoo Sobhanian, Yeganeh Rouhbakhsh, Shana Shoqifard, Mozhgan Shahrezaei, Neda Badakhsh (Agah), Bahareh Lotfi, Parastoo Hakimi, Neda Emadi, Negin Khademi und Yaganeh Agahi festgenommen haben.

Menschenrechtsorganisationen zufolge erfolgten die Festnahmen aufgrund eines gerichtlichen Beschlusses. Persönliche Gegenstände der Inhaftierten sollen von den Sicherheitskräften beschlagnahmt worden sein.

Radio Farda berichtet, dass bei einer der Festnahmen „mehr als 10 Sicherheitsbeamte“ in das Haus der Festgenommenen eingedrungen seien und „alle elektronischen Geräte, Bücher, Bargeld und Familienschmuck“ mitgenommen hätten. Einige der Festgenommenen hatten zuvor bereits Erfahrungen mit Festnahmen und Gerichtsverurteilungen gemacht. Die Gründe für die Festnahme und die Aufenthaltsorte dieser Bürgerinnen sind derzeit nicht bekannt.

Radio Farda berichtet weiterhin, dass die Agenten des Ministeriums für Nachrichtenwesen, einer der Geheimdienste im Iran, weiterhin versuchten, andere Bahai festzunehmen. Statistiken und Berichte deuten darauf hin, dass der systematische Druck des iranischen Sicherheitsapparates auf die Bahai-Gemeinschaft seit dem Ausbruch der Proteste „Frauen – Leben – Freiheit“ zugenommen hat.

In diesem Zusammenhang erklärte Padideh Sabeti, die Sprecher der weltweiten Bahai-Gemeinschaft, Ende dieses Sommers gegenüber Radio Farda, dass in den vorangegangenen Wochen 60 Bahai festgenommen oder ihre Haftstrafen vollstreckt worden und weitere 180 von den Sicherheitskräften schikaniert und belästigt worden seien.

Die Islamische Republik Iran erkennt die Bahai-Religion nicht an, die Justizbehörden bezeichnen die Angehörigen dieser Religionsgemeinschaft wiederholt als „Spione und Feinde“ und verhängen Todesurteile, Inhaftierungen, Gefängnisstrafen und den Ausschluss von Bildung und Geschäftsaktivitäten gegen sie. Menschenrechtsverteidiger und internationale Organisationen betrachten das breite Ausmaß der Festnahmen und die schweren Urteile gegen Bahai als „systematische Verletzung der Menschenrechte“ durch das islamische Regime im Iran.

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