Taeb, Geheimdienst der Revolutionsgarde, Ali Khamenei, Mojtaba Khemenei,

Reaktionen auf Entlassung des Geheimdienstchefs

Die Absetzung des mächtigsten Geheimdienstchefs der Islamischen Republik Iran sorgte am Freitag weiter für Reaktionen und Spekulationen. Am Donnerstag hatte der Sprecher der iranischen Revolutionsgarde, Ramezan Sharif, mitgeteilt, dass der Chef des Geheimdienstes der Revolutionsgarde, Hossein Taeb, nach 13 Jahren seines Postens enthoben worden sei. Er wurde zum Berater des Kommandanten der Garde ernannt.

Am Donnerstag wurde General Mohammad Kazemi als Taebs Nachfolger vorgestellt.

Der Geheimdienst der Revolutionsgarde wurde nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2009 parallel zum Geheimdienstministerium ausgebaut. Viele geheimdienstlichen Pannen der vergangenen Jahren werden von Kritikern auf diese Parallelität und Konkurrenz der Geheimdienste zurückgeführt, so etwa die gezielten Tötungen von Funktionären des iranischen Atom- und Raketenprogramms sowie von Mitgliedern der Quds-Brigade, der Einheit für Auslandseinsätze der Revolutionsgarden. Auch die Inhaftierung von Umweltaktivistinnen und Doppelstaatler*innen durch den Geheimdienst der Garde ist in der Islamischen Republik umstritten.

Die Entlassung von Taeb wird deshalb von einigen Beobachtern als Konsequenz aus diesen Geschehnissen betrachtet. Mit seiner Entlassung und einer inneren Säuberung versuche die Islamische Republik, mögliche undichte Informationskanäle zu stopfen.
Andere sehen Taeb als Opfer eines Machtkampfs. Er galt als engster Vertrauter von Parlamentspräsident General Mohammad Ghalibaf sowie von Mojtaba Chamenei, dem Sohn von Revolutionsführer Ali Chamenei, der als dessen möglicher Nachfolger gilt.

Die Leiter der Geheimdienste im Iran werden direkt und indirekt durch das religiöse Oberhaupt der Islamischen Republik Ali Chamenei ernannt und abgesetzt.

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