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Appell an Iran: Einstellung von drohenden Zwangsamputationen

Die Vereinten Nationen haben die Islamische Republik Iran am Mittwoch dazu aufgefordert, Amputationsurteile gegen acht Männer nicht zu vollstrecken. Die UN-Sprecherin für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) Ravina Shamdasani forderte, der Iran solle sein Strafrecht schnellstmöglich überprüfen und von der Vollstreckung von Urteilen wie Zwangsamputation, Auspeitschung und Steinigung absehen.

Medienberichten zufolge sollten am 12. Juni im Teheraner Evin-Gefängnis acht Männern jeweils vier Finger der rechten Hand (außer dem Daumen) zwangsamputiert werden. Sie sind wegen Raubs verurteilt worden. Die Vollstreckung sei jedoch aufgrund von Zusammenstößen zwischen Gefangenen und Gefängnisbeamten verschoben worden. In dem Gefängnis soll vor kurzem eine Fingerschneide-Guillotine installiert worden sein.

Amnesty International hatte den iranischen Justizchef Gholamhossein Mohseni Ejei am 16. Juni aufgefordert, die Urteile gegen die betroffenen Männer aufzuheben.

Auch der Verbandschef der Chirurgen im Iran, Iraj Fazel, hatte diesbezüglich am Montag an den iranischen Präsidenten Ebrahim Raissi geschrieben. Solche Meldungen würden „eine Welle des Hasses und des Ekels“ gegen das Land und das Volk auslösen, warnte Fazel.

Laut UN-Angaben unter Berufung auf Berichte aus der iranischen Zivilgesellschaft wurden zwischen 2000 und 2020 mindestens 237 Menschen im Iran, hauptsächlich aus den ärmeren Schichten, zu Zwangsamputationen verurteilt. Weniger als die Hälfte der Urteile seien vollstreckt worden.

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