Hochrangiger Revolutionswächter in Teheran erschossen
Ein Mitglied der Quds-Brigaden, der Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarde, ist am Sonntag gegen 16 Uhr vor seiner Haustür im Osten Teherans erschossen worden. Berichten zufolge handelt es sich um Oberst Sayyad Khodaie, der in Syrien „aktiv und bekannt“ gewesen sei. Der Iran unterstützt das Regime des syrischen Machthabers Baschar Al-Assad.
Laut Medienberichten schossen zwei unbekannte Attentäter von einem Motorrad aus fünf Mal auf das Opfer. Veröffentlichte Bilder zeigen den Oberst angeschnallt am Steuer seines Autos. Die iranische Revolutionsgarde sowie der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh, bezeichneten die Tat als „terroristisch“.
Die Hintergründe sind noch unklar. Bislang hat niemand offiziell die Verantwortung für die Tat übernommen, deren Hergang an die tödlichen Attentate auf iranische Atomwissenschaftler erinnert.
Regimetreue Internetnutzer*innen und Nachrichtenagenturen machten sofort Israel für die Tat verantwortlich. Israel sei über die iranischen Aktivitäten in Syrien sowie über eine mögliche Einigung zwischen dem Iran und dem Westen bei den Atomverhandlungen zutiefst besorgt, analysierte der arabischsprachige Nachrichtensender des staatlichen iranischen Rundfunks Al-Alam am Sonntag. Khodaies Rolle im Syrienkrieg könnte demnach bei der Aufklärung des Attentats „hilfreich“ sein.
Die New York Times (NYT) hat einen israelischen Geheimdienstmitarbeiter mit den Worten zitiert, Israel habe den Mord geplant und den Plan vor dessen Ausführung den Amerikanern mitgeteilt. Die Aktion sei eine Warnung an den Iran gewesen, die Operationen einer verdeckten Gruppe innerhalb der Quds-Brigaden – bekannt als Einheit 840 – einzustellen. Die Einheit 840 ist nach Angaben der israelischen Regierung, des Militärs und des Geheimdienstes mit Entführungen und Morden an Ausländern auf der ganzen Welt beauftragt, einschließlich israelischer Zivilisten und Beamter, schrieb die NYT.
Israel wird für zahlreiche Angriffe gegen das iranische Militär in Syrien verantwortlich gemacht. Auch gezielte Tötungen von Schlüsselfiguren des iranischen Atomprogramms sowie Attacken gegen iranische Nuklearanlagen werden Israel zugeschrieben.
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