Umweltschützer, Im Iran verurteilte Umweltschützer*innen

Weltumwelttag: Haft für Umweltschützer*innen kritisiert

Neun ehemalige politische Gefangene haben am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung die andauernde Haft von Umweltschützer*innen im Iran kritisiert.

1.591 Tage Gefängnis vermittelten eine klare Botschaft, heißt es in der Erklärung, und weiter: „Die Herrscher, die jede Verbindung zwischen den Menschen und ihren Ökosystemen zerschneiden und die Wahrheit zum Schweigen bringen wollen, sperren diejenigen ein, die versuchen, die Natur mit der Waffe des Wissens zu retten und ihr Überleben zu bewahren.“

Zu den Unterzeichner*innen gehören nach eigenen Angaben Mithäftlinge von Sepideh Kashani und Niloufar Bayani. Die beiden Frauen wurden neben Morad Tahbaz, Amir-Hossein Khaleghi, Houman Jokar, Taher Ghadirian und Kavous Seyed-Emami im Januar 2018 festgenommen. Seyed-Emami kam wenig später unter bislang ungeklärten Umständen im Teheraner Evin-Gefängnis ums Leben. Offiziell hieß es, er habe Selbstmord begangen.

Die Umweltschützer*innen arbeiteten in einem Institut zur Rettung bedrohter Tierarten zusammen. Ihnen wurde unter anderem vorgeworfen, unter dem Vorwand wissenschaftlicher Arbeit „geheime Informationen über strategische Gebiete“ gesammelt zu haben. Sie wurden zu insgesamt 48 Jahren Haft verurteilt.

Die Erklärung wurde auch von Nazanin Zaghari-Ratcliffe und Kylie Moore-Gilbert unterschrieben. Die iranisch-britische Bürgerin Zaghari-Ratcliffe saß sechs Jahre im Iran wegen „Spionage“ fest – darunter mehrere Jahre in Haft. Mitte März durfte sie das Land verlassen. Die angebliche Spionin Moore-Gilbert wurde Ende November 2020 gegen drei Iraner ausgetauscht.

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