Iran droht Stimmentzug bei den Vereinten Nationen

Medienberichten zufolge gehört die Islamische Republik Iran zu den insgesamt elf Ländern, die ihren Mitgliedsbeitrag bei den Vereinten Nationen nicht rechtzeitig bezahlen konnten. Deswegen drohe dem Land der Stimmentzug bei den UN.

Schuld sind laut dem iranischen Außenministerium die US-Sanktionen, die Geldtransfers blockieren. Der Iran befinde sich bereits seit langem mit der zuständigen Finanzstelle der UN in Beratungen über eine sichere Überweisungsmöglichkeit, teilte Ministeriumssprecher Saeed Khatibzadeh am Sonntagabend mit.

Weil die USA iranische Gelder im Ausland blockiere, bestehe die Islamische Republik darauf, dass die Überweisung nicht über US-amerikanische „Zwischenbanken“ erfolge und die Vereinten Nationen den Transferkanal garantierten, so Khatibzadeh.

Laut Medienberichten konnte das Land seinen Beitrag seit 2018 nicht mehr überweisen. Es geht um 16 Millionen Dollar.

Der Iran hat der UN vorgeschlagen, seine Beiträge von eingefrorenen iranischen Geldern in Südkorea zu begleichen. Offiziellen Angaben zufolge hat der Iran keinen Zugang zu rund neun Milliarden Dollar Öleinnahmen in Südkorea.

Die US-Sanktionen traten seit dem Frühjahr 2018 Schritt für Schritt in Kraft, nachdem die US-Regierung unter Donald Trump das Wiener Atomabkommen zwischen dem Iran und den UN-Vetomächten und Deutschland einseitig aufgekündigt hatte.

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