Regimekritischem Journalisten in der Türkei droht Abschiebung in Iran

Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) hat die türkische Regierung per Twitter aufgefordert, die Ausweisung des iranischen Investigativ-Journalisten Mohammad Mosaed in den Iran zu unterlassen. Mosaed habe dem CPJ mitgeteilt, dass er in der türkischen Grenzstadt Van verhaftet und vorerst in ein Krankenhaus eingeliefert worden sei, so die in den USA ansässige Organisation. Die türkischen Behörden beabsichtigten, ihn an die iranischen Behörden auszuliefern.

Der regimekritische Journalist war wegen seiner Berichterstattung über Korruption in der Islamischen Republik und über die Aktivitäten des Regimes während der landesweiten Proteste von 2019 verhaftet und gegen Kaution freigelassen worden. Ein Gericht hatte ihn im vergangenen August unter dem Vorwurf „Propaganda gegen das System“ und „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

Mosaed wurde mehrfach wegen seiner investigativen Berichte ausgezeichnet. Er erhielt 2020 den Freedom of Expression Award der Deutschen Welle.

Laut Sharif Mansour, Koordinator des CPJ im Nahen Osten, habe der Journalist eine begründete Angst vor Verfolgung, sollte er in den Iran zurückkehren. Mansour forderte die türkischen Behörden auf, ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und Mohammad Mossaed nicht auszuliefern (fp)

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