Iran in die UN-Frauenrechtskommission aufgenommen

Bei der 65. Sitzung der Kommission der Vereinten Nationen zur Rechtsstellung der Frau (CSW) am Dienstag wurde die Islamische Republik Iran als Mitglied der Kommission aufgenommen. Die Mitgliedschaft gilt für den Zeitraum von 2022 bis 2026. Neben dem Iran wurden auch Japan, Libanon, Pakistan und China in die Kommission aufgenommen.

Die CSW ist eine Kommission des Wirtschafts- und Sozialrates (ECOSOC) der UN mit der Aufgabe, Geschlechtergerechtigkeit und die Förderung von Frauen voranzubringen.

Der Iran war bereits 2010 in die CSW gewählt worden. Die Entscheidung sorgte damals für viel Kritik, ebenso wie die erneute Wahl. Die Islamische Republik Iran unter Ayatollah Khamenei als Hüterin von Frauenrechten zu wählen, sei wie die Ernennung eines Brandstifters zum Chef der Stadtfeuerwehr, twitterte der Geschäftsführer von UN Watch, Hillel Neuer, am Donnerstag. Die Baseler Nichtregierungsorganisation untersucht die Aktivitäten und Beschlüsse der UNO kritisch. Die bekannte Journalistin und Frauenaktivistin Masih Alinejad bezeichnete die Entscheidung als „surreal“.

Frauen werden im Iran systematisch diskriminiert. Ehe, Scheidung, Berufstätigkeit und Kultur sind Lebensbereiche, in denen ihre Rechte stark eingeschränkt sind und sie teils die Erlaubnis ihrer Ehemänner oder männlicher Erziehungsberechtigter benötigen.

Laut dem aktuellen Bericht des UN-Sonderberichterstatters für die Menschenrechtslage im Iran, Javaid Rehman, werden iranische Frauen und Mädchen wie „Bürgerinnen zweiter Klasse“ behandelt.

Zur Startseite

Mehr zum Thema:

Eine kurze Geschichte der Zwangsverschleierung im Iran

Auf dem Fahrrad ins „Zentrum der Fäulnis“

Ehemann verbietet Nationaltrainerin Ausreise zur Ski-WM

15 Monate Haft wegen Protests gegen Jungfräulichkeitstests