Iranerinnen „Bürgerinnen zweiter Klasse“

Der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage im Iran, Javaid Rehman, hat am Dienstag dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen seinen aktuellen Bericht zur Lage der Menschenrechte im Iran vorgelegt.

Demnach durchdringe die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts fast alle Bereiche der Gesetzgebung, iranische Frauen und Mädchen würden wie „Bürgerinnen zweiter Klasse“ behandelt, so Rehman.

Ehe, Scheidung, Berufstätigkeit und Kultur seien Beispiele für Bereiche, in denen Frauen im Iran stark eingeschränkt würden oder für die sie die Erlaubnis ihrer Ehemänner oder männlicher Erziehungsberechtigter benötigten. Dies raube ihnen ihre Unabhängigkeit und Menschenwürde, stellte Rehman fest. Er verlangte strukturelle Reformen.

Ferner zeigte sich der Sonderberichterstatter über willkürliche Inhaftierungen von Menschenrechtsaktivist*innen, Journalist*innen, Arbeiteraktivist*innen, Doppelstaatler*innen und Ausländer*innen sowie von Anwält*innen trotz der Ausbreitung der Corona-Pandemie auch in Gefängnissen besorgt. Rehman beklagte überdies die anhaltenden Verletzungen der Rechte religiöser, ethnischer und sexueller Minderheiten im Iran.

Zur Startseite

Mehr zum Thema:

Eine kurze Geschichte der Zwangsverschleierung im Iran

Auf dem Fahrrad ins „Zentrum der Fäulnis“

Ehemann verbietet Nationaltrainerin Ausreise zur Ski-WM

15 Monate Haft wegen Protests gegen Jungfräulichkeitstests

Klageschrift einer verfolgten Religionsgemeinschaft