Fußballstar: „Denkt an die Menschen im eigenen Land statt nur an Gaza und Libanon“
Der ehemalige iranische Fußballprofi Ali Daei hat in einem Interview mit der iranischen Tageszeitung „Hamshahri“ scharfe Kritik an der Führung der Islamischen Republik geübt. Daei, der als einer der erfolgreichsten Torjäger der Fußballgeschichte gilt, sprach offen über die Vernachlässigung der iranischen Bevölkerung durch die Regierung und die Fokussierung auf ausländische Konflikte, insbesondere in Gaza, Libanon und Irak.
Der damalige Spieler von FC Bayern München äußerte sich unter anderem zu dem Unglück in einem Bergwerk in Tabas, bei dem 51 Minenarbeiter ums Leben kamen. „Wenn man den Arbeitern davor zugehört und sofort gehandelt hätte, wäre es nicht zu so einer Tragödie gekommen“, sagte er und betonte, dass es die Pflicht der Regierung sei, für die Sicherheit und das Wohlergehen der Arbeiter und ihrer Familien zu sorgen. „Es reicht nicht, nach solchen Unfällen nur Beileid auszusprechen.“
Der 55-jährige frühere Kapitän der iranischen Nationalmannschaft kritisierte auch, dass sich die Verantwortlichen mehr um ausländische Angelegenheiten als um die Probleme im eigenen Land kümmerten. „Alle reden immer nur von Gaza, Libanon oder Irak. Aber wann denkt jemand an die Menschen in Iran? Wir müssen zuerst unsere eigenen Leute versorgen“, sagte der ehemalige Spieler von Hertha BSC.
Daei, der wegen seiner Unterstützung für die „Frau, Leben, Freiheit“-Proteste 2022 mit einem Ausreiseverbot belegt wurde, forderte die Regierung dazu auf, konkrete Schritte zu unternehmen, um die sozialen und wirtschaftlichen Probleme Irans zu lösen, anstatt nur leere Versprechungen zu machen.
Foto: FCBayern.com
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