Deutscher Supercup im Iran wegen Schiedsrichterin nicht ausgestrahlt
Das staatliche iranische Fernsehen hat das Supercup-Spiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund am Mittwoch kurzfristig aus dem Sendeplan gestrichen. Grund soll die Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus gewesen sein, meldeten mehrere Nachrichtenportale am Mittwoch, darunter das Nachrichtenportal der iranischen Menschenrechtsaktivisten, Hrana.
Das Spiel sollte am Mittwochabend live im Sportkanal des iranischen Fernsehen übertragen werden. Als bekannt wurde, dass die Profischiedsrichterin die Partie leiten wird, sei der Sendeplan geändert worden.
Das Bild einer Frau im Schiedsrichter- oder Fußballtrikot gilt in der Islamischen Republik als „unislamisch“ und darf deshalb nicht gesendet werden. Ausländische Sportwettkämpfe von Frauen werden deshalb ebenfalls nicht ausgestrahlt.
Iranische Sportlerinnen müssen auch bei internationalen Wettbewerben geschlossene Kleidung tragen; selbst bei atemintensiven Sportarten wie Fußball, Schwimmen oder Leichtathletik. In der TV-Berichterstattung werden Bilder ihrer Sportaktivitäten trotzdem kaum gezeigt. Die Kleidung beeinträchtigt nicht nur die Leistung der Sportlerinnen sehr. Die Kopf- und Halsbedeckung der Fußballerinnen könne etwa in bestimmten Situationen schwere Verletzungen verursachen, so Kritiker.
Bibiana Steinhaus war die erste Schiedsrichterin in der deutschen Bundesliga. Der Supercup wird das letzte Bundesligaspiel sein, das sie pfeift. Danach will die 41-Jährige ihre Karriere beenden, wie der Deutsche Fußballbund am Mittwoch mitteilte.
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