Nasrin Sotoudeh erhält den alternativen Nobelpreis
Die inhaftierte iranische Menschenrechtlerin und Rechtsanwältin Nasrin Sotoudeh ist eine der Gewinner*innen des diesjährigen Right Livelihood Awards, der als alternativer Nobelpreis bekannt ist. Das gab am Donnerstag Ole von Uexküll, Direktor des Right Livelihood Instituts in Stockholm, bekannt.
Die Gewinner*innen hätten eines gemeinsam, sagte von Uexküll: „Ihr Kampf für Gleichheit, Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit.“ Neben Sotoudeh werden Lottie Cunningham Wren, Aktivistin für die Rechte der indigenen Menschen in Nicaragua, Ales Bialiatski, Demokratieaktivist in Belarus, und Bryan Stevenson, Bürgerrechtsanwalt aus den USA, ausgezeichnet. Mit der Wahl dieser Personen will das schwedische Institut ein Schlaglicht auf „die weltweite Bedrohung der Demokratie“ werfen.
Die von einer internationalen Jury ausgewählten Preisträger*innen erhalten jeweils eine Million schwedische Kronen, etwa 96.000 Euro.
Nasrin Sotoudeh ist im Iran wegen ihrer Menschenrechtsaktivitäten zu 33 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben verurteilt worden. Sie sitzt im Teheraner Evin-Gefängnis und hatte dort am 11. August einen Hungerstreik begonnen, den sie am 25. September abbrach. Mit dem Hungerstreik protestierte sie gegen die Haftbedingungen während der Corona-Pandemie. Sotoudeh verlangt angesichts der steigenden Ansteckungsgefahr in den iranischen Gefängnissen die Freilassung aller politischen Gefangenen. Die iranische Justiz hat wegen der Pandemie bisher zahlreiche Inhaftierte entlassen. Sotoudeh und andere Bürgerrechtler*innen befinden sich aber noch in Haft. (fp)
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