Demografischer Wandel: Zwei Millionen Schüler*innen weniger

Laut Angaben des staatlichen Statistikamtes ist die Zahl der Schüler*innen im Iran in den vergangenen 20 Jahren um mehr als zwei Millionen zurückgegangen. Demnach gab es im Jahr 2001 knapp 17,9 Millionen Schüler*innen, davon gut 8,5 Millionen weiblich. Im Jahr 2021 liegt die Gesamtzahl nur noch bei 15,7 Millionen, davon 7,5 Millionen Mädchen.

Der Bericht nennt keine Gründe für den Rückgang. Nach offiziellen Angaben hat jedoch die Geburtenrate im Iran in den vergangenen Jahren erheblich abgenommen. Experten warnen mittlerweile vor einer alternden Bevölkerung.

Für ein Bevölkerungswachstum wirbt vor allem das religiöse Oberhaupt der Islamischen Republik, Ali Khamenei. Das islamische Regime wirbt für kostengünstige Hochzeitszeremonien, programmiert Apps für islamische Partnervermittlungen, vergibt Heiratskredite und verbietet sogar Screenings zur Entdeckung genetischer Krankheiten bei Ungeborenen. Staatliche Krankenhäuser und Kliniken bieten keine Dienste zu Verhütung und Familienplanung an. Trotzdem bleibt der erwünschte Effekt aus.

Experten betrachten vor allem den enormen wirtschaftlichen Druck, die hohe Arbeitslosigkeit und die politische und gesellschaftliche Perspektivlosigkeit als ausschlaggebend für den Rückgang von Familiengründungen.

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