App für islamische Partnervermittlung

Am Montag ist in Teheran die erste offizielle Handy-App Irans zur Partnervermittlung vorgestellt worden. „Hamdam“ (Gefährte) sei eine Plattform für Beratung und Vermittlung, so die Entwickler. 100 professionelle Eheberater*innen sollen die Vermittlungen geeigneter Ehepartner*innen ermöglichen.

Programmiert wurde die Applikation für das staatliche Kulturinstitut Tebyan. Dies gehört zu einer der größten Propagandamaschinen der Islamischen Republik, der Organisation für Islamische Propaganda. Tebyan wird von Komeil Khodjasteh, dem Neffen der Ehefrau des Revolutionsführers Ali Khamenei, geleitet.

Dies ist der zweite Versuch der Organisation für Islamische Propaganda zur Steigerung der Zahl der Eheschließungen. Heirats- und Geburtenrate im Iran sinken vor allem aus wirtschaftlichen Gründen seit langem. Dies entspricht nicht dem Wunsch der Machthaber. Die Organisation habe in der Vergangenheit eine Internetseite mit ähnlichen Zielen online gestellt, sagte der Leiter Mohammad Qomi bei der Vorstellung am Montag. Die Ergebnisse seien jedoch nicht zufriedenstellend gewesen.

Die Nachfrage nach Partnervermittlung im Internet scheint im Iran allerdings groß zu sein. Nach Angaben der Entwickler von Hamdam soll es mehr als 700 „illegale“ Vermittlungsseiten geben. In den vergangenen Jahren haben unter anderem Internetplattformen zur Vermittlung von Zeitehen immer wieder für Aufregung gesorgt.

Logo und Gestaltung der App Hamdam ähneln stark einer gleichnamigen Applikation für Frauenheilkunde und Menstruationshygiene, die von iranischen Frauenaktivist*innen im Ausland entwickelt worden ist und seit Jahren zur Verfügung steht.

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