Baha’i-Paar in Isfahan festgenommen

Ein Paar, das der im Iran verfolgten Religionsgemeinschaft der Baha’i angehört, soll am Sonntag in der Stadt Isfahan im Zentraliran in Gewahrsam genommen und an einen unbekannten Ort gebracht worden sein. Das berichteten iranische Menschenrechtsaktivist*innen am Montag.

Wie das Internetportal Human Rights Activists News Agency (Hrana) berichtet, sollen Mojde Eghterafi und Houshmand Talebi am Sonntag von Geheimdienstbeamten einbestellt worden sein. Eghterafi sei dann festgehalten und ihr Ehemann von fünf Beamten nach Hause begleitet worden. Die Beamten hätten die Wohnung des Paares durchsucht und persönliche Gegenstände wie Bücher, Laptop und Handys mitgenommen, so Hrana. Auch PKW und ein Kleintransporter wurden konfisziert.

Über den Aufenthaltsort des Paares und mögliche Anschuldigungen gibt es bislang keine Angaben.

Im Iran leben über 300.000 Baha’i und mehrere Hunderttausend Yarsanis und Mandäer, deren Religionen vom Staat nicht anerkannt werden. Die vom Staat besonders gehassten Baha’i bilden die größte religiöse Minderheit des Landes. Seit Jahren werden Angehörige der Religionsgemeinschaft vom Studium und von staatlichen Berufen ausgeschlossen und systematisch diskriminiert.

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) forderten Ende Juli die Islamische Republik Iran auf, die willkürliche Inhaftierung und Verfolgung der Angehörigen der Baha’i-Religion unverzüglich einzustellen und sie ihren Glauben frei praktizieren zu lassen.

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