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Zeuge berichtet über wöchentliche Hinrichtungen in Gohardascht

Der inhaftierte Aktivist Saeed Eghbali berichtet über „wöchentliche Hinrichtungen“ im Gohardascht-Gefängnis in der Stadt Karaj westlich von Teheran. Sein Bericht, der heimlich aus dem Gefängnis geschmuggelt worden sein soll, wurde am Donnerstag auf dem Nachrichtenportal der iranischen Menschenrechtsaktivisten HRANA veröffentlicht.

Demnach seien an jedem Dienstagabend Geräusche im Gefängnis zu hören, die auf Vorbereitungen für Hinrichtungen am nächsten Morgen hinweisen würden. Mittwoch morgens kommen laut Eghbali Gefängnisbeamte, Vertreter der Staatsanwaltschaft und der Vollstreckungsbehörde im Gefängnis zusammen. Eghbali berichtet außerdem von einem Teil des Gefängnisses, der „Suite“ genannt werde und aus mehreren Einzelzellen besteht. Dort sollen Inhaftierte, die hingerichtet werden sollen, ihre letzten Tage verbringen. Diese sollen darüber hinaus kurz vor der Vollstreckung ihres Todesurteils „Drogen und Pillen“ von Gefängnisbeamten bekommen.

Der Sozialaktivist Eghbali sitzt seit Ende Mai 2020 eine sechsjährige Haftstrafe ab. Er wurde im März vergangenen Jahres aus dem berühmt-berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran ins Gohardascht-Gefängnis – auch bekannt als Rajai-Shahr-Gefängnis – verlegt. Dort sollen während der Massenhinrichtungen politischer Gefangener in den 1980er Jahren viele Todesurteile vollstreckt worden sein.

Die Islamische Republik Iran hat weltweit eine der höchsten Hinrichtungsraten.

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