8.000 Dörfer auf mobile Wasserversorgung angewiesen

Nach Angaben des staatlichen Unternehmens für Wasser und Abwasser ist im Iran die Anzahl der Dörfer, die auf eine mobile Wasserversorgung angewiesen sind, auf 8.000 angestiegen. Im vergangenen Jahr waren es demnach noch 5.500 Dörfer.

Darüber hinaus befinden sich 304 Städte in Bezug auf die Wasserversorgung in einer sogenannten Stresssituation, in der die Wasserreserven nur noch den aktuellen Verbrauch decken können. 101 Städte befänden sich in der „roten Phase“, verkündete das Unternehmen am Sonntag.

In den vergangenen Monaten gab es vermehrt Berichte über Versorgungsengpässe mit den mobilen Wassertanks. Unter anderem sprach der Parlamentsabgeordnete des Wahlkreises Saravan in der trockenen Südost-Provinz Sistan und Belutschistan, Malek Fazeli, am vergangenen Mittwoch von einer „Krise der Wasserversorgung mit Wassertanks“.

Am Wochenende kursierten in den sozialen Netzwerken Bilder von Menschen mit Plastikkanistern, die verzweifelt nach Wasser gesucht haben sollen.

Die anhaltende Dürre im Iran wird für die Wasserknappheit verantwortlich gemacht. Die wasserintensive traditionelle Landwirtschaft sowie die fehlende Sensibilität für den ressourcenschonenden Verbrauch in den Haushalten belasten die Wasserreserven enorm.

Das Ausfallen von Wasserkraftwerken ist eine weitere Folge der Wasserknappheit, die das ohnehin belastete Stromnetz zusätzlich unter Druck setzt. Am Sonntag beschwerten sich Bewohner*innen mehrerer Stadtteile Teherans über stundenlange Stromausfälle während der extremen Hitze.

Das Land werde sich in den kommenden Wochen in einer Notfallsituation befinden, prognostizierte der Vorstandsvorsitzende des staatlichen Unternehmens für Stromversorgung im Iran, Mohammad-Hassan Motavalizadeh, am Sonntag.

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