Weltweite Aktion erfolgreich: Todesurteile ausgesetzt

Die Todesurteile gegen drei Teilnehmer der Proteste gegen Benzinpreiserhöhungen im vergangenen November im Iran sind aufgehoben worden. Das teilten die Rechtsanwälte der beiden 25-jährigen Verurteilten Amirhossein Moradi und Mohammad Radjabi sowie des 27-jährigen Saeed Tamdjidi am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der Fall werde vor dem Obersten Gerichtshof des Iran erneut verhandelt.

In den vergangenen Tagen war unter anderem Beweismaterial für die den Beschuldigten zur Last gelegten Taten in Frage gestellt worden. Zudem sollen ihre Geständnisse mit Folter erpresst worden sein. Laut dem Nachrichtenportal der iranischen Menschenrechtsaktivist*innen Hrana hätten Tamdjidi und Radjabi dies in Gesprächen mit ihren Familien bestätigt.

Am vergangenen Dienstag hatte der iranische Justizsprecher Gholamhossein Esmaili die Bestätigung der Urteile in zweiter Instanz verkündet. Das hatte eine beispiellose Solidaritätsaktion ausgelöst.

Die persische Wortkette Nichthinrichten entwickelte sich innerhalb weniger Stunden zum weltweit meistbenutzten Schlüsselwort auf Twitter. Die Protestaktion dauert noch an. Mittlerweile wurden unter dem Hashtag mehr als 11 Millionen Tweets veröffentlicht.

Auch der iranische Regierungssprecher Ali Rabiee hatte am Samstag indirekt für eine Revision plädiert. Die USA, Frankreich und Israel sowie die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch sprachen sich ebenfalls gegen das Urteil aus.

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