„Terroristischer Akt“ in iranischer Atomanlage

Der Chef der iranischen Atomenergieorganisation, Ali Akbar Salehi, hat den Zwischenfall in der Nuklearanlage Natanz im Zentrum Irans am Sonntag als einen „terroristischen Akt“ bezeichnet.

Salehi forderte die internationale Gemeinschaft und die Internationale Atomenergiebehörde auf, gegen den „nuklearen Terrorismus“ vorzugehen. Sein Land behalte sich das Recht vor, auf Täter, Veranlasser und ihre Komplizen entsprechend zu reagieren, wurde er in iranischen Medien zitiert.

Der Sprecher der iranischen Atomenergieorganisation, Behrouz Kamalvandi, hatte zuvor einen „Zwischenfall“ in Natanz bestätigt. Dieser habe sich am Sonntagmorgen in einem Teil der Stromversorgung der Anlage ereignet – ohne jegliche Verletzungen von Menschen oder nukleare Kontaminationen.

Malek Shariati Niassar, Parlamentsabgeordneter aus dem Wahlkreis Teheran, bezeichnete den Vorfall am Sonntag als „höchst verdächtig nach Sabotage und Infiltration“. Das Parlament werde den Fall untersuchen, schrieb er auf Twitter.

Am Samstag hatte Präsident Hassan Rouhani die Wiederinbetriebnahme des Montagezentrum für fortschrittliche Zentrifugen in Natanz angekündigt. Dies war im Juli 2020 durch eine Explosion zerstört worden. Die Umstände sind bis heute unklar.

Einige Anhänger der Islamischen Republik machen Israel für beide Vorfälle verantwortlich und forderten am Sonntag Rache. Gleichzeitig bemühen sich Delegationen aus dem Iran, der UN-Vetomächte und Deutschlands in Wien um die Wiederbelebung des Atomabkommens.

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