Ex-Judo-Weltmeister Mollaei nimmt an Wettkampf in Israel teil

Der Judoka Saeid Mollaei ist nach Tel Aviv gereist, um dort am Judo Grand Slam2021 teilzunehmen. „Lieber Saeid, herzlich willkommen. Ihr Mut, sich gegen die Ungerechtigkeiten der Islamischen Republik zu stellen, ist lobenswert. Viel Erfolg“, hieß es auf der persischsprachigen Instagram-Seite des israelischen Außenministeriums zu einem Bild, das Mollaei vor Ort neben dem Banner des Wettbewerbs zeigte.

Mollaeis Sportkarriere wurde wie die anderer iranischer Athleten durch die Feindschaft des iranischen Regimes zu Israel beeinflusst. Der Weltmeister im Halbmittelgewicht (2018) hatte in einem vom IJF veröffentlichten Interview gesagt, dass er bei der Judo-WM Ende August 2019 in Tokio vom iranischen Verband mit Drohungen gezwungen worden sei, im Halbfinale absichtlich gegen den Belgier Matthias Casse zu verlieren. Damit sollte Mollaei in der Klasse bis 81 Kilogramm ausscheiden und ein Finale gegen den Israeli Sagi Muki vermeiden.

Mollaei flog direkt nach der WM aus Tokio nach Deutschland und beantragte dort Asyl. Ende 2019 nahm er die mongolische Staatsangehörigkeit an. In Tel Aviv wird er für die Mongolei antreten.

Dabei wird Mollaei höchstwahrscheinlich auch gegen den israelischen Spitzenjudoka Muki kämpfen. Mollaei könnte sich bei dem Turnier in Israel für die Olympischen Spiele qualifizieren.

Zur Startseite

Mehr zum Thema:

Ex-Fußballnationaltrainer plädiert indirekt für Israels Anerkennung

Irans Parlament verzichtet auf Sportparagraphen eines Anti-Israel-Gesetzes

Iranische Schachspieler gewinnen gegen israelischen Meister

Judo-Weltverband sperrt Iran