Irans Parlament verzichtet auf Sportparagraphen eines Anti-Israel-Gesetzes
Das iranische Parlament verzichtet auf den Paragraphen eines Gesetzentwurfs, der iranischen Sportlern internationale Wettbewerbe und Testspiele mit israelischen Gegnern verbieten soll. Das teilte der Sprecher des parlamentarischen Ausschusses für nationale Sicherheit, Hossein Naghavi-Hosseini, am Sonntag mit.
Der Gesetzentwurf sei eine Maßnahme zur Bekämpfung „feindlicher Aktionen“ Israels, so Naghavi-Hosseini.
Die Islamische Republik Iran erkennt Israel nicht als souveränen Staat an und pflegt aus Solidarität mit den Palästinensern keinen Kontakt mit dem Land.
Der Gesetzentwurf hatte in der vergangenen Woche für heftige Diskussionen gesorgt. Die Initiatoren wollten wohl „den ganzen Sport des Landes zum Erliegen bringen“, kritisierte der Parlamentarier Ghassem Mirzaei Nikou.
Ebrahim Azizi, Mitglied des parlamentarischen Ausschusses, verteidigte das geplante Gesetz. In der Islamischen Republik seien ideologische Prinzipien wichtiger als Sportereignisse, so Azizi. Auch eine komplette Suspendierung aller Sportarten von internationalen Wettbewerben sei deshalb „kein Problem“.
Die Gefahr einer Sperrung der iranischen Sportverbände besteht tatsächlich. Der Judo-Weltverband IJF hat im Oktober 2019 bereits den iranischen Judo-Verband suspendiert. Zwei Monate davor hatte sich der iranische Judoka Saeid Mollaei während der WM-Spiele in Tokio auf Druck aus Teheran gegen seinen Willen geschlagen geben müssen, um nicht gegen einen israelischen Gegner anzutreten.
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