Rentnerproteste im Iran

In mehreren iranischen Städten haben sich am Sonntag Rentner*innen versammelt, um gegen ihre finanzielle Lage zu protestieren. Demonstrationen gab es unter anderem in den Provinzen Teheran, Markazi, Kermanschah, Isfahan, Kerman und Ost-Aserbeidschan sowie Mazandaran.

Die Protestaktionen fanden vor den Sozialversicherungsämtern der jeweiligen Provinzen statt. Die Protestierenden verlangten unter anderem mehr Rente. Mit Löffeln trommelten sie dabei auf leere Kochtöpfe.

Laut der Nachrichtenagentur ILNA liegt das Monatseinkommen von Rentner*innen bei umgerechnet knapp 135. Die Armutsgrenze im Iran liegt bei 335 Euro.

Die Teilnehmer*innen der Proteste am Sonntag beziehen ihre Renten von der Organisation für Soziale Sicherheit, einer der zwei größten staatlichen Rentenkassen des Iran. Die Rentenbezüge und andere finanzielle Leistungen seien bei der anderen Rentenkasse, der Staatlichen Pensionskasse, wesentlich besser, klagen Renter*innen seit Jahren.

Sie demonstrieren deshalb auch für die Umsetzung des Gesetzes zur Gleichstellung der beiden Kassen. Die Proteste von Sonntag waren neben Kundgebungen am 14. Februar und am 7. März die dritte große Protestaktion iranischer Rentner*innen in den vergangenen drei Monaten. Bei den vorhergehenden Protesten war es nach Einmischung der Sicherheitskräfte zu Gewalt gekommen.

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