Regisseurin Manijeh Hekmat beklagt Schikane

Die international bekannte iranische Regisseurin Manijeh Hekmat hat am Wochenende die umfassende Zensur ihres neuen Films „19“ kritisiert. Das Kulturministerium habe bei der Abnahme 40 Minuten des insgesamt 80-minütigen Dramas zensiert, erklärte die Filmemacherin am Samstag auf Twitter – und das, obwohl das Ministerium im Herbst 2020 Genehmigungen für die Dreharbeiten und die Nutzung von Archivmaterial erteilt habe.

Hekmat sieht den Grund für die strenge Zensur darin, dass sie eine Erklärung zur Unterstützung „unterdrückter und benachteiligter Landsleute“ unterschrieben habe. Um sich gegen diese „Bedrohungs- und Einschüchterungspolitik“ zu wehren, bliebe ihr keine andere Wahl, als „die Unterdrückung“ öffentlich zu machen, twitterte die Regisseurin.

Hekmat hatte Ende Juli 2021 gemeinsam mit mehr als 800 anderen unabhängigen Filmschaffenden eine Erklärung zur Unterstützung der Protestierenden in südostiranischen Provinz Chuzestan unterschrieben. Dort waren tagelange Protestaktionen gegen Wasserknappheit von der Polizei unterdrückt und aufgelöst worden.

„19“ ist der sechste Spielfilm der Filmemacherin. Er erzählt die Geschichte der 57-jährigen Malerin Mitra, die nach einer Covid-19-Erkrankung ins Koma gefallen ist. Kurz vor ihrem Tod reist sie in ihrem Unterbewusstsein überall hin.

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