Oppositionsaktivist Nourizad drei Tage gefesselt in Einzelhaft

Der Anwalt und Menschenrechtler Mohammad Hossein Aghasi hat die Haftbedingungen seines Mandanten Mohammad Nourizad scharf kritisiert. In einer Erklärung vom Dienstag, den 31. Dezember, prangerte Aghasi an, dass der bekannte Kritiker der islamischen Republik drei Tage lang mit gefesselten Händen und Füßen in Einzelhaft gehalten worden sei.

Aghasi erklärte auf der Plattform X (ehemals Twitter): „Bis ich es aus seinem eigenen Mund hörte, konnte ich nicht glauben, dass er drei Tage lang gefesselt in Einzelhaft war.“ Diese Behandlung verstoße gegen jede rechtliche Grundlage, so der Anwalt.

Mohammad Nourizad, Dokumentarfilmer, Journalist und politischer Aktivist, wurde für seine Kritik an dem iranischen Regime und insbesondere für einen offenen Brief, in dem er den Rücktritt von Ayatollah Ali Khamenei forderte, im Februar 2020 zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der 72-Jährige sitzt seit 10 Jahren wegen unterschiedlicher Vorwürfe im Evin-Gefängnis.

Fatemeh Maleki, die Ehefrau von Nourizad, bestätigte in einem Gespräch mit Radio Free Europe/Radio Liberty, dass ihr Mann sich in einem besorgniserregenden Zustand befinde. „Er ist stark geschwächt, sehr dünn und brauchte Unterstützung, um sich überhaupt zu bewegen,“ berichtete Maleki. Die Familie erhielt die Erlaubnis zu einem kurzen Treffen, nachdem Maleki mehrmals darauf bestanden hatte, ihren Mann trotz seines Besuchsverbots zu sehen.

Nach Bekanntwerden von Nourizads Haftbedingungen haben mehr als 950 zivilgesellschaftliche und politische Aktivist*innen aus dem In- und Ausland in einer gemeinsamen Erklärung seine sofortige Freilassung gefordert. Die Unterzeichner*innen warnten, dass der Aktivist in seiner derzeitigen Verfassung „akut lebensbedrohlichen Risiken“ ausgesetzt sei.

Foto: Social Media

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