Lange Haftstrafen für Khamenei-Kritiker*innen

Acht Aktivist*innen und ehemalige politische Gefangene, die in einem offenen Brief den Rücktritt des geistlichen Oberhaupts des Iran, Ali Khamenei, sowie eine grundlegende Reform des Grundgesetzes der Islamischen Republik gefordert hatten, sind zu insgesamt 72 Jahren Haft und mehreren Jahren Verbannung verurteilt worden. Das teilte ihr Rechtsanwalt Mohammad Hossein Aghaie am Sonntag mit.

Demnach sei Abdolrasoul Mortazavi zu 26 Jahren und Mohammad Hossein Sepehri zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, schrieb Aghaie auf Twitter. Das Revolutionsgericht der nordwestiranischen Stadt Mashhad habe zudem gegen Hashem Khastar 16 Jahre Haft, drei Jahre Verbannung und ein dreijähriges Ausreiseverbot verhängt. Der wohl bekannteste der Verurteilten, Mohammad Nourizad, wurde zu 15 Jahren Haft, drei Jahren Verbannung und drei Jahren Ausreiseverbot verurteilt. Die Aktivistin Fatemeh Sepehri muss eine sechsjährige Haftstrafe absitzen; Hashem Rajaie, Mohammad Hosseinpour und Morteza Ghasemi wurden zu jeweils einem Jahr verurteilt.

Die acht Verurteilten hatten im Juni vergangenen Jahres gemeinsam mit sechs weiteren politischen und zivilgesellschaftlichen Aktivist*innen in einem offenen Brief über „fehlende Demokratie und Freiheit“ im Iran geklagt. Alle Anstrengungen dagegen fruchteten „ohne den Rücktritt von Ali Khamenei und eine Reform des Grundgesetzes“ nicht, hieß es in dem Brief.

Kurz zuvor hatten bereits weitere 14 im Iran lebende Aktivistinnen in einem ähnlichen Schreiben den Rücktritt von Khamenei und das Ende der Islamischen Republik verlangt.

Die meisten Unterzeichner*innen beider Briefe befinden sich in Untersuchungshaft.

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