Khamenei macht USA für Coronavirus verantwortlich

Ali Khamenei hat Hilfsangebote der USA beim Kampf gegen das Coronavirus strikt abgelehnt. „Euch wird vorgeworfen, das Virus in die Welt gesetzt zu haben“, sagte das religiöse Oberhaupt des Iran am Sonntag in seiner jährlichen Neujahrsansprache.

Er wisse nicht, ob der Vorwurf der Wahrheit entspreche, so Khamenei, „aber wenn solch ein Vorwurf im Raum steht: Welcher vernünftiger Mensch würde euch vertrauen und von euch Medikamente annehmen?“

Mehrmals hätten die USA angeboten, dem Iran bei der Corona-Krise mit Therapie und Medikamenten zu helfen, sagte Khamenei im staatlichen Fernsehen. Er habe dies „merkwürdig“ gefunden, da laut US-Angaben die Vereinigten Staaten selbst mit „schrecklichen Mängeln“ bei der Bekämpfung des Virus zu kämpfen hätten.

Die amerikanischen Medikamente könnten ein Mittel sein, um die Verbreitung der Lungenkrankheit zu begünstigen oder dazu beizutragen, dass die Ausrottung des Virus verhindert werde, fügte er hinzu: „Niemand traut euch.“

Es könne zudem sein, dass von den USA geschickte Mediziner und Therapeuten zur Beobachtung der Ergebnisse des selbst geschaffenen Virus einreisen wollten, so Khamenei weiter. „Man sagt, dass [das Virus] teilweise für den Iran geschaffen worden ist“, sagte Khamenei, ohne dazu nähere Angaben zu machen.

Am 13. März hatte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Abbas Moussavi, auf Twitter geschrieben, dass der Iran keine amerikanischen Mediziner brauche. Kurz davor hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, die besten Mediziner der Welt seien in den USA.  Die US-Regierung habe dem Iran deshalb vorgeschlagen, dem Land bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu helfen. Die Islamische Republik behauptet, dass die von den USA verhängten Sanktionen den Iran bei der Bekämpfung der Pandemie behinderten.

Humanitäre Hilfen sind von den Sanktionen nicht betroffen. In den vergangenen Monaten wurde ein Zahlungsmechanismus zur Lieferung von humanitären Gütern in den Iran in Zusammenarbeit mit US-Behörden, der Schweiz und dem Iran eingerichtet. Die erste Lieferung über dieses Abkommen traf Anfang Februar in Teheran an.

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