Erste Rede nach elf Jahren Hausarrest

Der oppositionelle Kandidat der umstrittenen iranischen Präsidentschaftswahlen von 2009, Mehdi Karroubi, hat nach Angaben einiger reformistischer Medien des Landes eine Rede vor einem kleinen Publikum gehalten.

Karroubi soll demnach an einer Gedenkfeier am Jahrestags des Todes von Prophet Mohammed teilgenommen haben, der nach islamischer Zeitrechnung auf diesen Dienstag fiel. Dabei waren Medien zufolge auch einige Politiker anwesend.

Karroubi habe seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass die Islamische Republik Iran bestehen bleibe und „ihre Mängel“ beseitigt werden, berichtete ein Nachrichtenportal am Dienstag.

Dies war die erste öffentliche Rede Karroubis nach knapp elf Jahren Hausarrest. Er und seine Ehefrau Fatemeh Karroubi sowie der andere Oppositionskandidat Mir Hossein Moussawi und seine Ehefrau Zahra Rahnaward stehen seit Februar 2011 unter Hausarrest. Fatemeh Karroubi kam später frei.

In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Berichte über geringfügige „Lockerungen“ des Hausarrests, insbesondere im Fall von Mehdi Karroubi, veröffentlicht. Der Hausarrest besteht jedoch nach wie vor.

Mehdi Karroubi unterstützte bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen den reformistischen Kandidaten Abdul Nasser Hemmati. Mir Hossein Moussawi und Zahra Rahnaward haben Meldungen zufolge die Wahlen boykottiert.

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