Protest gegen Femizide in Sanandadsch

Am Mittwoch versammelten sich mehrere Zivilaktivist*innen vor dem Justizgebäude der kurdischen Stadt Sanandadsch im Westiran, um gegen Femizide und die Zunahme von Gewalt gegen Frauen sowie die Tatenlosigkeit der zuständigen Behörden zu protestieren.

Demonstrant*innen hielten Plakate mit Schriften wie „Nein zum Mord“, „Nirgendwo ist es sicher für Frauen“ und „Wir alle sind Faeze“ hoch.

Faeze ist der Name einer 22-jährigen Frau, die Berichten zufolge vor kurzem in einem Dorf am Stadtrand von Sanandadsch von ihrem Vater mit Benzin übergossen und angezündet worden sein soll. Ihr Vater habe herausgefunden, dass sie einen Freund hatte. Sie erlag später im Krankenhaus ihren Verbrennungen.

Über den Fall hatte zuerst ein Chirurg in den Sozialen Netzwerken berichtet. Er hatte nach eigenen Angaben die junge Frau im Krankenhaus behandelt. Die Staatsanwaltschaft von Sanandadsch bestätigte am Montag den Tod von Faeze und kündigte gleichzeitig Disziplinarmaßnahmen gegen den Mediziner an. Er habe den Fall vor der Aufklärung öffentlich gemacht.

Laut der Menschenrechtsorganisation Hengaw haben bisher weder die Polizei noch die Justiz im Fall der jungen Frau Maßnahmen ergriffen.

Mord wird im Iran in der Regel mit Hinrichtung bestraft. Eine Ausnahme stellen Fälle dar, in denen Väter ihre eigenen Kinder umbringen.

Zur Startseite

Schließen Sie sich uns auf Instagram an