Kinderhändlerring zerschlagen

In der nordostiranischen Provinz Golestan hat die Polizei einen Kinderhändlerring zerschlagen. Das teilte der Polizeikommandant der Provinz, Saeed Dadfar, am Donnerstag mit.

Die fünfköpfige Bande soll Frauen aus ärmeren Verhältnissen sowie drogenabhängige Frauen für Geld zu Schwangerschaften motiviert haben, so Dadfar. Nach der Geburt seien die Kinder dann für eine geringe Summe „gekauft“ und für umgerechnet 2.550 Euro „verkauft“ worden. Während der Schwangerschaft habe die Bande die Mütter versorgt.

Die meisten Kinder wurden in die benachbarte Provinz Mazandaran am Kaspischen Meer verkauft.

Kinderhandel ist kein neues Phänomen im Iran. Er habe jedoch aufgrund des enormen wirtschaftlichen Drucks in den vergangenen Jahren zugenommen, wie iranische Medien berichten. Während früher arme Familien ihre Kinder verkauften, hätten nun „Baby-Bestellungen“ und „Gebärmutter-Vermietungen“ zugenommen.

Bereits 2018 hatte die Tageszeitung Armane Emrouz über den Kinderhandel als „lukratives Geschäft“ berichtet, bei dem die Händler den Löwenanteil verdienten. Die meisten Verkäufer*innen seien drogensüchtige Eltern, zitierte die Tageszeitung damals einen Soziologen.

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